Leise Rieselt der Kunstschnee: Latest @ Wiener Zeitung
"Eugen Onegin": Leise rieselt der Kunstschnee
Tschaikowskis Klassiker ist an die Staatsoper zurückgekehrt.
Wasserstandsmeldung von der 51. Aufführung des derzeitigen "Eugen Onegin" an der Staatsoper. Im inzwischen zehnten Jahr hat man sich an die "hässlichen Bilder von Falk Richter" (Daniel Wagner) gewöhnt: Pittoresk und leise dauer-rieselt der zentnerweise angekarrte, Jahreszeiten-ignorierende Kunstschnee. Kaltblau-hübsch schimmern die Eisgebilde à la Eispalast in "James Bond - Stirb an einem anderen Tag". Und alle Mannen und Damen im (recht ordentlichen) Chor frieren einfach ein, wenn dem Regisseur nichts Besseres einfällt. Das ist praktisch, aber ein wenig einfallslos, um nicht zu sagen faul. Die unmotivierten Salti und das gekünstelte Party-Gehabe der Ballett-Statisterie ebenso, dito das Klischee Russland ist gleich Winter....
Von Katrin Hofmanns Bühne dominiert, wirkt diese sparsame Regie unterkühlt; sie trägt die Oper nicht. Es fehlt an Einsichten in die Familien- und Gesellschaftsdynamik... [weiterlesen]
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